Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts, die sichere und ausreichende Versorgung mit unserem wichtigsten Lebensmittel wird immer schwieriger: Denn der Klimawandel sowie Einträge von Düngemitteln und Pestiziden ins Grundwasser gefährden unser Trinkwasser.
Deshalb
wenden sich diese Woche Verbände von Wasserwerken aus sechs
europäischen Ländern an die Öffentlichkeit. Ihre eindringliche
Botschaft: Um die Trinkwasserversorgung nachhaltig zu sichern,
ist ein sofortiger Kurswechsel in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der
Europäischen Union nötig.Die Wasserversorger fordern eine Reform zugunsten von Bio-Landwirtschaft, Agrarökologie und bodenschonenden Anbauformen sowie eine Abkehr von den Flächenprämien.
Mit
diesen Forderungen wollen sie die laufenden Verhandlungen zwischen der
EU-Kommission, dem Europaparlament und den EU-Mitgliedstaaten zur GAP
beeinflussen. Vom Verhandlungstisch hört man nichts Gutes: Selbst die
zaghaften Reformvorschläge der Kommission werden von den Mitgliedstaaten
unter Führung der deutschen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner
(CDU) blockiert.
In
stiller Trauer gedenken wir unserem Ehrenvorstand und langjährigem
geschäftsführendem Vorstand Harald Nestler. Er verstarb am 01. Januar
nach schwerer Krankheit. Mit Harald verlieren wir einen Aktivisten der
ersten Stunde: Er hat nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl maßgeblich
zur Gründung des Umweltinstituts beigetragen. Über mehr als 30 Jahre
hinweg hat er sein Leben dem Verein gewidmet und das Umweltinstitut mit
Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit begleitet und geleitet. Es ist nicht
zuletzt Haralds unermüdlichem Einsatz zu verdanken, dass es gelungen
ist, mit dem Umweltinstitut ein schlagkräftiges Gegengewicht zur
Profitgier und zu dem sorglosen Umgang mit Risikotechnologien wie
Atomkraft und Gentechnik aufzubauen. Harald wird uns fehlen. Wir werden
noch oft an ihn denken und uns auch in Zukunft für seine Ziele
einsetzen, auf dass unsere Welt nachhaltiger und gerechter wird.